

Wachsamkeit – der Anfang unseres Schutzes
von Hartwig Henkel
Auszug aus dem gleichnamigen Artikel im Rundbrief 04/2008 des Glaubenszentrum Bad Gandersheim

Wachet, steht fest im Glauben; seid mannhaft, seid stark! 1.Korinther 16,13
Sowohl unser Herr Jesus als auch die Apostel fordern uns auf, wachsam zu sein. Denn in unserem geistlichen Leben drohen Gefahren, die wir wahrnehmen und abwehren sollen. Wer schläft, bemerkt den Einbrecher nicht und wird großen Schaden erleiden.
Wachsam sein vor dem Teufel
Wir haben es im Leben mit zwei Reichen zu tun, die sich 
gegenüberstehen und gegenseitig ausschließen. Als Kinder Gottes sind wir aus dem 
Herrschaftsbereich der Finsternis, des Teufels und seiner bösen Geister, in das 
Reich Gottes versetzt worden. Nur wenn wir uns der guten und gerechten 
Herrschaft Gottes ganz praktisch unterordnen, haben wir von Gott die Autorität, 
dem Teufel zu widerstehen. Der Apostel Jakobus sagt dazu: „Unterwerft euch nun 
Gott! Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen“ (Jakobus 4,7).
Unser Widerstand gegen den Teufel beginnt mit dem Lebensstil des 
Wachens, wo wir aufmerksam beobachten, was um uns herum geschieht; aber noch 
viel mehr, was mit uns selbst geschieht. „Seht 
genau zu, wie ihr wandelt!“, 
fordert uns Paulus auf. In welche Richtung verändern wir uns? Werden wir 
brennender und klarer oder gleichgültiger und lahmer? Nur wer wacht, kann den 
nahenden Angriff des Feindes wahrnehmen. Aber der Wächter muss auch wissen, auf 
was er achten soll. Wenn er nur am Horizont sorgfältig nach einer herannahenden 
feindlichen Armee Ausschau hält, während seine eigenen Leute gerade ein lustig 
anzusehendes großes hölzernes Pferd voller feindlicher Soldaten ins Lager 
schleppen, wacht er vergebens. Der effektive Wächter muss also die möglichen 
Tricks des Feindes kennen, um davor warnen zu können.
Wachsam sein vor religiöser Verführung
Wachsam sein vor einem falschen Evangelium
Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; denn 
die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, 
Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, 
Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, unbesonnen, 
aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der 
Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen. Und von diesen wende dich weg!
2.Tim 3,1-5
Obwohl es sich bei den oben Beschriebenen um sehr engagierte 
Gläubige handelt, die sich viel mit geistlichen Dingen beschäftigen, bescheinigt 
ihnen Paulus, dass sie „immer lernen und niemals zur Erkenntnis der Wahrheit 
kommen können“ (s. 2.Tim 3,7). Diese 
Gläubigen können also niemals frei werden, im Sieg über Sünde leben und die 
wunderbare Kraft und Ermutigung spendende Gegenwart Gottes genießen, weil ja die 
Hilfe Gottes durch die Erkenntnis der Wahrheit kommt (s. Joh 8,31-32
und 1.Tim 2,4).
Paulus beschreibt in  2. Timotheus 3,8
die entscheidende 
Eigenschaft dieser Gläubigen, durch die sie sich selbst von der frei machenden 
Kraft der Wahrheit fern halten: „Auf die Weise aber wie Jannes und Jambres Mose 
widerstanden, so widerstehen auch sie der Wahrheit, Menschen, verdorben in der 
Gesinnung, im Blick auf den Glauben unbewährt.“ Diese Gläubigen widerstehen der 
Wahrheit, dem Wort Gottes, und haben sich einen eigenen Glauben mit Standards 
geschaffen, die von Menschen kommen, aber nicht von ihrem Herrn. Das Gebet Jesu 
„Heilige sie durch die Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.“ (Johannes 
17,17) hat für diese Gläubigen keine wirkliche 
Bedeutung für das praktische Leben. Paulus schärft seinem geistlichen Sohn 
Timotheus, der seiner Lehre und seinem Lebenswandel gefolgt war, eindringlich 
ein, die empfangene Lehre ohne Abschwächung weiterzugeben: „Predige 
das Wort, stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit; überführe, weise 
zurecht, ermahne mit aller Langmut und Lehre! Denn es wird eine Zeit sein, da 
sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Begierden sich 
selbst Lehrer aufhäufen werden, weil es ihnen in den Ohren kitzelt; und sie 
werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Fabeln hinwenden“ 
(2.Timotheus 4,2-4).
Der prophezeite große Abfall in den letzten Tagen besteht also nicht darin, 
dass sich Menschen völlig vom Glauben abwenden, sondern sich nach ihrem Belieben 
einen eigenen Glauben zusammenbasteln. Genau so beschreibt Paulus auch die 
Gefahr, in der sich die korinthischen Christen befanden. Der Angriff des Feindes 
zielte darauf ab, sie von der Einfalt des Herzens abzubringen (vgl. 
2.Kor 11,2-4). Mit Einfalt ist eine 
Haltung Christus gegenüber gemeint, die von Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und 
Geradheit gekennzeichnet ist. Sie waren dabei, diese Haltung der bräutlichen 
Liebe zu verlassen, indem sie ein anderes Evangelium von einem anderen Christus 
annahmen und so einen anderen Geist empfingen. Wie wenige glauben heute, dass es 
so etwas auch in unseren Tagen gibt! Wie sonst ist unsere große Toleranz 
gegenüber Verkündigungen zu erklären, die dem Wort Gottes eindeutig 
widersprechen? Ein neues Verständnis von Christsein wird immer mehr verbreitet 
und von vielen angenommen. Die Liebe zu Jesus ist oft nicht mehr wie bei den 
Aposteln von Hingabe an Gottes Wort gekennzeichnet, sondern von Gefühlen und 
Erfahrungen. Aber Jesus sagte:
„Wenn 
ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, wie ich die 
Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe“ (Johannes 15,10).
Ebenso schreibt Paulus über einige Leute:
„Sie geben vor, Gott zu kennen, 
aber in den Werken verleugnen sie ihn und sind abscheulich und ungehorsam und zu 
jedem guten Werk unbewährt“ (Titus 1,16).
Diesen Trend des Abweichens vom Wort werden wir nur wahrnehmen – und wir können ihm auch nur dann widerstehen –, wenn wir selbst einen festen Stand im Glauben haben und im Wort der Wahrheit gegründet sind. Nur wenn wir die Herrschaft Gottes ganz praktisch akzeptieren, indem wir uns danach ausstrecken, sein Wesen und seine Gedanken kennen zu lernen und zu unserem Maßstab zu machen, können wir die Wahrheit erkennen und festhalten (vgl. Röm 12,2).
Gottes Maßstäbe übernehmen!
Wenn Paulus uns auffordert, im Glauben festzustehen und stark zu sein, meint er einen Lebensstil, der sich ganz eindeutig am Wort Gottes orientiert. Durch das Wort Gottes, das wir tatsächlich annehmen und befolgen, kommt der Glaube, und durch das Wort Gottes, das in uns lebt und in uns bleibt, werden wir stark. Von den jungen Männern im Glauben schreibt Johannes, dass sie stark sind, das Wort Gottes in ihnen bleibt und sie den Bösen überwunden haben (vgl.
1.Jo 2,14).In genau der gleichen Weise macht auch Paulus deutlich, dass ein Sieg über die Mächte der Finsternis nur möglich ist, wenn das Wort in uns lebt und wir in den Wahrheiten des Evangeliums leben: „Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt! Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt. Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen bleiben könnt!“ (Epheser 6,11-13).
Ohne die Waffenrüstung 
Gottes können wir gegen die Mächte der Finsternis nicht bestehen. Und doch sind 
sehr, sehr viele Gläubige über die Gefahren und auch den angebotenen Schutz in 
großer Unkenntnis. „Ihr irrt, weil ihr die Schrift nicht kennt noch die Kraft 
Gottes“, sagte Jesus damals – und dies gilt heute immer noch. Die Waffenrüstung, 
die Gott uns zur Verfügung stellt, ist ja nichts anderes als ein Leben in den 
grundlegenden Dingen des Wortes Gottes. Der erste Ausrüstungsgegenstand des 
christlichen Soldaten besteht im Gürtel der Wahrheit. Dass Gottes Wort die 
Wahrheit ist und über allen sonst geläufigen Wahrheiten aus Theologie, 
Psychologie oder menschlicher Lebensweisheit stehen muss, ist der Anfang aller 
echten Erkenntnis Gottes und eines Lebens im Sieg über die Mächte der 
Finsternis. „Seht zu, dass niemand euch einfange durch die Philosophie und 
leeren Betrug nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt 
und nicht Christus gemäß!“ (Kolosser 2,8).
Das Tragische an der heutigen Situation besteht darin, dass viele Gläubige, die 
diesen Satz von Paulus bejahen, lautstark protestieren würden, wenn ich konkrete 
Beispiele von Menschenweisheit im christlichen Gewand aufzählen würde. Das tue 
ich in diesem Artikel aus Platzgründen nicht, habe es aber an anderen Stellen 
zur Genüge getan.
Um den kommenden Angriffen des Feindes widerstehen zu können, brauchen wir einen Glauben, der über das theoretische Anerkennen der Schrift hinausgeht und unsere Gedanken, Worte, Taten und Haltungen prägen darf. Die Menschen unter der Herrschaft des Antichristen werden verführt werden, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben (vgl. 2.Thes 2,10). Aus dem gleichen Grund werden schon heute Gläubige vom Feind verführt. Unter der Decke einer religiösen Vernebelung tun sie Dinge, die dem Wesen und den Geboten Gottes eindeutig widersprechen und haben dabei noch das gute aber trügerische Gefühl, sie würden Gott gefallen. Das ist das böse Werk des religiösen Geistes, der da einen Frieden gibt, wo wir zutiefst beunruhigt sein sollten.
Aber Gott ist Gott, und wir sind nicht Gott, und er allein hat das Recht zu definieren, was Abfall von ihm bedeutet. Jesus sagt, dass die, die seinen Namen nicht verleugnen, diejenigen sind, die sein Wort bewahren (vgl. Offb 3,8). Es kommt die Zeit der großen Erschütterung, wo alles, was man erschüttern kann, erschüttert werden wird – dazu gehört ganz sicher auch unser selbstgemachtes Christsein! Lasst uns die Zeit bis dahin nutzen, den Herrn durch Hingabe an sein Wort und Gemeinschaft mit seinem wunderbaren Heiligen Geist wirklich kennen zu lernen. Wir wollen uns entscheiden, solche zu werden, die Daniel beschrieben hat: „... das Volk, das seinen Gott kennt, wird sich stark erweisen“ (Daniel 11,32b). Festigkeit im Glauben und die Stärke zum Überwinden kommen nur aus einer persönlichen Kenntnis Gottes – und diese wächst nur in der regelmäßigen Gemeinschaft mit ihm. Sein Geist wird uns in alle Wahrheit führen und den Sieg Christi über die Finsternis in uns und durch uns demonstrieren.
      ![]()  | 
      Hartwig Henkel ist ein Bibellehrer mit einer prophetischen Gabe. 
      "Hand in Hand - Internationaler 
      christlicher Lehr- und Hilfsdienst"  | 
    

Diesen Artikel können Sie zum Ausdrucken als Adobe Reader (pdf) Datei 
downloaden:
Wachsamkeit – der Anfang unseres Schutzes
Klicken Sie bitte zum Download mit der rechten Maustaste auf den 
Datei-Link und wählen Sie im erscheinenden Popup-Menü "Ziel speichern unter".

Verantwortlich für den
Inhalt dieser Website ist:
Jesus Christus 
Evangeliumdienst
Bernd Amann, 47475 Kamp-Lintfort, Krokusweg 6
E-Mail:
webmaster@jesus-christus-evangelium.de
 
02842-9299940
(Letztes Update: 28.10.2008)
