Mannsein & Frausein nach dem Herzen Gottes 
        
        von Pastor Wolfgang Wegert - Gemeinde 
        und Missionswerk Arche e.V. Hamburg 
        
        Dieser Artikel wurde der "Arche Taube"  
        August 2009 entnommen. 
        
        
        www.arche-gemeinde.de
        
        Eines der 
        genialsten Schöpfungswunder ist die Erschaffung des Menschen als Mann 
        und als Frau (1.Mose 1,27). Und gerade in dieser sich ergänzenden 
        Unterschiedlichkeit dürfen beide tiefe Erfüllung finden..
        
        Eine lügenhafte Ideologie 
        Aber zurzeit versucht eine radikal 
        feministische Bewegung diese von Gott gegebene Andersartigkeit zu 
        zerschlagen. Unter dem Vorwand, die Gleichstellung von Mann und Frau zu 
        fördern, hat sie den englischen Begriff „Gender Mainstreaming" 
        eingeführt. „Gender" heißt auf Deutsch zunächst einmal „Geschlecht". Es 
        ist aber nicht das biologische Organ gemeint, sondern die sogenannte 
        „erlernte Geschlechterrolle". „Gender" drückt also die Vorstellung aus, 
        dass Männer und Frauen sich nur deshalb unterschiedlich verhalten, weil 
        sie von der Gesellschaft dazu erzogen worden sind. Demnach kommt man 
        nicht als Frau oder als Mann auf die Welt, sondern man wird lediglich 
        dazu gemacht. Die Einteilung der Neugeborenen in Jungen und Mädchen sei 
        Willkür und habe gewalthafte Züge. Deshalb sollte man einem Baby seine 
        Geschlechtlichkeit nicht anhand seiner biologischen Merkmale zuweisen 
        und es auch nicht als Junge oder Mädchen erziehen. Denn das würde eine 
        Vorfestlegung und Behinderung für das Kind bedeuten, sich später sexuell 
        frei orientieren zu können.
        
        Im Klartext heißt das, die Gott gegebenen 
        Geschlechterrollen sollen zerstört und stattdessen ein neuer, 
        geschlechtsvariabler Mensch geschaffen werden. Und mit dieser geistigen 
        Geschlechtsumwandlung soll möglichst schon in der Krippenerziehung 
        begonnen werden. Identitätszerrüttung, Bindungsunfähigkeit, 
        Frühsexualisierung, Abtreibungen, Homosexualisierung, Kinderlosigkeit, 
        demographischer Niedergang, soziale Armut sind nur einige wenige 
        Stichworte, die den Flurschaden beschreiben, den eine solche Verirrung 
        hervorbringt. Dennoch folgen unsere Politiker ohne Not der ideologisch 
        verbrämten Idee, Gleichstellungspolitik müsse den geschlechtsneutralen 
        Menschen zum Ziel haben.
        
        Gottes Wort ist und bleibt die Wahrheit 
        Im Sog solcher Politströmungen geraten auch wir 
        Christen nicht selten in einen Strudel der Verwirrung und vergessen, uns 
        unbeirrt an Gottes Wort zu orientieren. Es zeigt uns, dass jeder Mensch 
        das Bild Gottes in sich trägt. Aber es macht uns auch auf einen 
        weiteren, ganz wichtigen Aspekt der Ebenbildlichkeit aufmerksam - 
        nämlich dass Adam und Eva als Mann und als Frau in ihrer Gemeinsamkeit 
        das Bild Gottes widerspiegeln. Wörtlich heißt es: „Zum Bilde Gottes 
        schuf er ihn, männlich und weiblich" (1. Mose 1,27). Inwiefern 
        vervollständigen erst beide, Mann und Frau gemeinsam das Bild Gottes? 
        Vater, Sohn und Heiliger Geist sind absolut gleichwertige Personen 
        innerhalb der Gottheit. Sie sind jeder für sich gleichermaßen Gott. Und 
        nach dem Vorbild dieser herrlichen Trinität sollen wir auch unsere 
        eheliche Beziehung verstehen, in der Mann und Frau untereinander 
        ebenfalls absolut gleichwertig sind. Keiner von beiden ist höher oder 
        niedriger, würdiger oder geringer. Jeder Mensch - einerlei welchen 
        Geschlechts - hat den gleichen Status vor Gott. Dieser göttliche 
        Grundsatz zeichnet von Anfang an die Bibel aus - ganz im Gegensatz zu 
        mancher Religion. Wer also für die Gleichstellung von Mann und Frau 
        eintreten will, der braucht nichts Neues zu erfinden, sondern schlicht 
        die gute alte Bibel zum Maßstab seiner Politik und vor allem seines 
        persönlichen Handelns zu machen. Dann werden Eheleute durch Gottes Gnade 
        „einer den anderen höher achten als sich selbst" (Philipper 2,3) und so 
        eine wunderbare Ehe führen.
        
        Aber die göttliche Trinität offenbart nicht nur 
        die Gleichheit von Vater, Sohn und Heiliger Geist, sondern auch ihre 
        Verschiedenheit. In der Schöpfung spricht und befiehlt Gott, der Vater; 
        der Sohn führt aus, und der Heilige Geist begleitet und erhält. In der 
        Erlösung sendet der Vater Seinen Sohn in die Welt und nicht umgekehrt. 
        Der Sohn wiederum lässt sich senden und stirbt am Kreuz, aber nicht der 
        Vater. Was erkennen wir? Nicht drei unterschiedliche Wertigkeiten 
        innerhalb der Gottheit, aber drei verschiedene, nicht austauschbare 
        Rollen. Und wenn unsere Ehe als ein Ebenbild Gottes verstanden wird, 
        dann hat sie ebenfalls die Gestalt von Gleichheit in Verschiedenheit. 
        Dann haben wir mit den Worten des Paulus kein Problem, die da heißen: 
        „Der Mann aber ist das Haupt der Frau, Gott aber das Haupt des Christus" 
        (1.Korinther 11,3). Jesus empfindet diese Autoritätsabstufung Seinem 
        Vater gegenüber nicht als herabsetzende Zweitklassigkeit, sondern als 
        eine gesegnete Ordnungsfolge, aus der heraus Vater, Sohn und Heiliger 
        Geist wunderbar abgestimmt, harmonisch und kraftvoll wirken. Und genauso 
        darf es in einer christlichen Ehe sein. Mann und Frau sind nicht 
        auswechselbar, aber in ihrer unterschiedlichen Bestimmung dürfen sie 
        einander ergänzen und in ihrer Verschiedenheit ein Ganzes sein - und das 
        alles zur Verherrlichung Gottes, ihres Schöpfers.
        
        Freue dich deiner Identität 
        Vor diesem Hintergrund darf große Freude unter 
        uns Gotteskindern aufkommen. Wir müssen uns nicht von einem 
        Gleichstellungswahn verunsichern lassen, der die Bekämpfung der 
        Schöpfungswirklichkeit im Sinn hat, sondern wir dürfen uns glücklich 
        schätzen, nicht nur Mensch, sondern auch Frau oder Mann zu sein. Hast du 
        dem Herrn schon einmal ganz konkret dafür gedankt, dass Er dich weiblich 
        bzw. männlich geschaffen hat? Wie köstlich, dass wir unsere 
        Geschlechtlichkeit als ein Geschenk von Gott freudig bejahen und auch 
        ganz bewusst leben dürfen. Wir lassen uns auch nicht den Segen von Ehe 
        und Familie ausreden, der gerade darin liegt, dass Mann und Frau jeweils 
        ihre schöpfungsgemäßen Unterschiede mit einbringen und sich hin zu einer 
        wunderbaren Einheit ergänzen. Als Christen widerstehen wir auch der 
        Gleichmacherei der Welt und suchen innerhalb der Ehe nicht unsere 
        Unabhängigkeit und unseren eigenen Werdegang. Wir empfinden Kinder nicht 
        als belastend, sondern als eine Erfüllung, sowohl für Mütter als auch 
        für Väter. Wir haben eine Frau und einen Mann fürs Leben und nicht 
        unverbindliche Abschnittspartner. Vielmehr dürfen wir das wahrhaft große 
        Glück genießen, das Gott schenkt, wenn ein erlöster Ehemann in 
        lebenslanger Treue die liebevolle und demütige Führung übernimmt und 
        eine ebenfalls erlöste Ehefrau ihn darin freudig und klug unterstützt, 
        bis dass der Tod sie scheidet. Eheliche Harmonie entsteht nicht durch 
        die Egalisierung von Mann und Frau, sondern durch den Erhalt ihrer 
        schöpfungsgemäßen Rollen, durch die sie dem anderen in seiner Begrenzung 
        helfen und so einander zur Verherrlichung Gottes dienen.
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