IST ISRAEL VOM UNTERGANG BEDROHT?

Dieser Artikel wurde den Nachrichten aus Israel 01/2015 vom Missionswerk Mitternachtsruf entnommen.

Auf die Frage, ob Israel heute vom Untergang bedroht ist, müssen wir mit Ja antworten. Allerdings gibt es auch diesbezüglich nichts Neues unter der Sonne, denn Israel war ja immer vom Untergang bedroht. In 2. Mose 1 und 2 sehen wir Pharaos «Endlösung mit den Juden», aber auch Gottes «Ich will». Pharao hatte eine dreifache Methode:

1. Zuerst versuchte er, das jüdische Volk durch Überbelastung auszurotten: «Wohlan, wir wollen sie mit List dämpfen, dass ihrer nicht so viel werden. Denn wo sich ein Krieg erhöbe, möchten sie sich auch zu unseren Feinden schlagen und wider uns streiten und zum Lande ausziehen. Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit schweren Diensten drücken sollten» (2.Mo 1,10-11). Und dann sehen wir das «Aber» Gottes: «Aber je mehr sie das Volk drückten, je mehr es sich mehrte und ausbreitete» (V 12). Gott der Herr errettet Sein Volk immer aus aller Not und entgegen aller menschlichen Logik.

2. Der zweite Versuch war Ausrottung durch Abtreibung. Abtreibung ist in unseren Tagen ein geläufiges Wort. Ich sage im Zusammenhang mit Pharaos Ausrottungsversuch absichtlich Abtreibung, denn ob man nun ein Kindlein vor der Geburt oder unmittelbar nachher tötet, ist so oder so Mord. «Und der König in Ägypten sprach zu den hebräischen Wehmüttern, deren eine hiess Siphra und die andere Pua: Wenn ihr den hebräischen Weibern helft und auf dem Stuhl seht, dass es ein Sohn ist, so tötet ihn; ist’s aber eine Tochter, so lasst sie leben» (V 15-16). Aber auch hier sehen wir das «Aber» Gottes. Der Herr gebraucht, damit sich vor Ihm kein Fleisch rühmt, immer schwache Rettungsmittel. So auch diese zwei gottesfürchtigen Hebammen: «Aber die Wehmütter fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten ihnen gesagt hatte, sondern liessen die Kinder leben» (V 17). Es kam also kein Knäblein um. «Darum tat Gott den Wehmüttern Gutes. Und das Volk mehrte sich und ward sehr viel» (V 20). Israel wuchs – trotz tödlicher Bedrohung! Das ist auch in unseren Tagen so. Gott kann durch eine Frau oder zwei Frauen, die Ihn fürchten, ein ganzes Volk erretten. Welche Perspektive für uns, wenn wir uns dem Herrn ganz hingeben!

3. Der dritte Ausrottungsversuch war Völkermord, praktiziert von einem ganzen Volk: «Da gebot Pharao allem seinem Volk und sprach: Alle Söhne, die geboren werden, werft ins Wasser und alle Töchter lasst leben» (V 22). Wie heute! Alle palästinensischen bzw. arabischen Völkerschaften sind bereit, das eine Volk Israel zu ermorden und auszurotten, allerdings mit dem einen Unterschied, dass es heute noch ein Grad schlimmer ist als zur Zeit Pharaos: Sie lassen heute die Töchter, Frauen und Kinder nicht mehr leben, sondern ermorden auch diese rücksichtslos. Aber in einem Punkt ist es heute so wie damals: Man versucht nicht nur Gottes Wort über Israel beiseite zu schieben, sondern möchte, wie einst Pharao, in seiner Verblendung und Anmassung Gott zum Meineidigen machen, der Abraham geschworen hat: «Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der Herr, dieweil du solches getan hast und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont, dass ich deinen Samen segnen und mehren will wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein Same soll besitzen die Tore seiner Feinde» (1.Mo 22,16-17). Die arabische Welt will also letztlich Gott zum Meineidigen machen, als ob sie Gott trotzen könnte!

Aber in der Tat ist Israels Existenz heute wieder bedroht. Die Bedrohung wurde hier in 2. Mose 1,22 sehr akut – wie heute. Deswegen ist es aufschlussreich zu sehen, wie Gottes «Aber», Gottes «Ich will» gegenüber Pharaos fanatischem Vernichtungswillen aussah. Es scheint zunächst, als ob der Herr gar nicht eingreife: Er lässt es zu, dass die Knäblein, die neugeborenen Jungen, in den Nil geworfen werden. Dabei lässt Er aber Pharao an seiner eigenen Mordmethode in den Wogen des Schilfmeeres zugrunde gehen – wie zu Hitlers Zeiten. Es war ja auch während der Nazizeit so, als ob Er nicht eingreife, aber das Dritte Reich ging an seiner eigenen Mordmethode zugrunde. Die Juden wurden vergast und verbrannt – die deutschen Städte wurden ebenfalls verbrannt. Hätte Pharao die neugeborenen jüdischen Knäblein nicht in den Nil werfen lassen, dann wäre das Kind Mose niemals in einem Kästlein von Rohr zwischen dem Schilf des Nils verborgen gewesen. Dann wäre es auch nie von der Tochter Pharaos gefunden worden, und dann wäre der grösste Semit aller Zeiten, Mose, auch niemals im Haus des grössten Antisemiten aller Zeiten, Pharao, grossgezogen worden. Dann wäre das Werkzeug in Gottes Hand zur Erlösung Israels und zum Untergang Pharaos nicht aufgestanden.

So handelt Gott wundersam und wunderbar. Aber das Bittere ist, dass der Mensch es nicht wagt, Ihm restlos zu vertrauen. Meine Bitte für Sie und für Israel ist nicht so sehr: «Herr, schlage seine Feinde», denn das hat Er doch schon längst getan (der Glaube sieht, was er glaubt, aber der Unglaube glaubt, was er sieht; das ist das Geheimnis des Glaubens), sondern ich bitte vielmehr: «Herr, gib Israel eine Regierung, die auf dich vertraut!» Alle Feinde Israels irren sehr, denn Jahrtausende bevor der Odem des sterblichen Lebens in ihrer Nase war, waren das Wort und der Eidschwur Gottes schon ausgesprochen, diese «zwei Stücke, die nicht wanken» (Hebr 6,18), die die völlige und herrliche Befreiung des Volkes garantieren. Das aber ist Israels Feinden unbekannt. Daher sind, trotz ihrer Klugheit, alle ihre Gedanken und Entwürfe auf der Unkenntnis der Wahrheit aller Wahrheiten gegründet: Sie wissen nicht, dass Gott ist. Gewiss, Israels Existenz ist heute mehr bedroht denn je zuvor. Die ganze Entwicklung, in der sich ein Staat nach dem anderen drohend gegen Israel kehrt und sich eine Umwertung aller Werte vor unseren Augen vollzieht – das Gute wird böse und das Böse gut geheissen, Jesaja 5,20 –, gleicht schon fast der «Endlösung», die in alter Zeit, zur Zeit Esthers, auf weltweiter Ebene beschlossen wurde. Da lesen wir vom Plan des Judenfeindes Haman: «Da Haman sah, dass Mardochai ihm nicht die Knie beugte noch vor ihm niederfiel, ward er voll Grimms und verachtete es, dass er an Mardochai allein sollte die Hand legen; denn sie hatten ihm das Volk Mardochais angesagt; sondern er trachtete, das Volk Mardochais, die Juden, so im ganzen Königreich des Königs Ahasveros waren, zu vertilgen» (Est 3,5-6).

Wir kennen den weiteren Verlauf dieser Geschichte und wissen, wie der Herr wunderbar eingriff. Heute ist die Situation aber weitaus gefährlicher, denn ein Fünftel des ganzen Judentums ist nicht mehr in hundertsiebenundzwanzig Ländern zerstreut, wie dazumal, sondern im Gegenteil: Die Juden kamen aus über hundert Ländern und sind nun «das Volk, so aus den Heiden zusammengerafft ist und sich in die Nahrung und Güter geschickt hat und mitten auf der Erde wohnt» (Hes 38,12). Es sind heute mehr als hundert Nationen, die sich gegen Israel kehren.
Wenn wir dann feststellen, dass Israel heute tatsächlich vom Untergang bedroht wird, so fragen wir sachlich: Welches sind denn die Überlebenschancen Israels? Da nenne ich sieben unerschütterliche erhaltende Kräfte Israels: Erstens: die erhabene Person des Ewigen selbst. In Beziehung auf Seine hochgelobte ewige Majestät gibt es einige Dinge, die unmöglich sind. Die Schrift sagt: «Es ist unmöglich, dass Gott lüge» (Hebr 6,18). Und in 4. Mose 23,19 lesen wir: «Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue. Sollte er etwas sagen und nicht tun? Sollte er etwas reden und nicht halten?» Nein, Gott wird Sein Wort niemals brechen! Er selbst betont in Hesekiel 37,14b mit Nachdruck: «Ich rede es und tue es auch, spricht der Herr.» Allerdings ist nach Hebräer 11,6 genauso unmöglich, ohne Glauben Gott zu gefallen: «Aber ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde.» Israel hoffe daher auf den Herrn – und auch Sie, der Sie sich bedroht fühlen!
Die zweite erhaltende Kraft Israels ist Gottes Grossmacht auf Erden. Das ist nicht etwa Washington D.C., nicht Moskau und auch nicht Rom, sondern die meistumstrittene Stadt der ganzen Welt. Sogar Agnostiker und Atheisten wie die Spiegel-Redakteure veröffentlichten einen Artikel mit der Überschrift «Laststein der Völker». Sacharja 12,2-3 erfüllte sich nie so umfassend wie in unseren Tagen. Dort steht: «Siehe, ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten allen Völkern, die umher sind; und auch Juda wird’s gelten, wenn Jerusalem belagert wird. Zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein allen Völkern; alle, die ihn wegheben wollen, sollen sich daran zerschneiden; denn es werden sich alle Heiden auf Erden wider sie versammeln.» Warum? Weil Jerusalem Gottes Residenz auf Erden sein wird. Der Prophet Sacharja sagt das oft: «Darum, so spricht der Herr: Ich will mich wieder zu Jerusalem kehren mit Barmherzigkeit» (1,16). «Ich eifere um Jerusalem und Zion mit grossem Eifer» (1,14). «Der Herr wird Juda erben als sein Teil in dem heiligen Lande und wird Jerusalem wieder erwählen» (2,16). «Der Herr sprach zu dem Satan: Der Herr schelte dich, du Satan; ja der Herr schelte dich, der Jerusalem erwählt hat!» (3,2). «So spricht der Herr Zebaoth: Ich eifere um Zion mit grossem Eifer und eifere um sie in grossem Zorn. So spricht der Herr: Ich kehre mich wieder zu Zion und will zu Jerusalem wohnen, dass Jerusalem soll eine Stadt der Wahrheit heissen» (8,2-3).

Alle diese Aussagen stehen allein in dem kleinen Buch des Propheten Sacharja, ganz zu schweigen von den untrüglichen Zusagen Gottes in den anderen prophetischen Büchern. Deshalb kann Israel niemals untergehen, zumal es untrennbar mit Jerusalem verflochten ist, sodass der Psalmist jauchzend ausruft, und das tönt wie ein Schwur: «Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben, wo ich dein nicht gedenke, wo ich nicht lasse Jerusalem meine höchste Freude sein» (Ps 137,6). Und wie wird Jerusalem erst in Jesaja 40 besungen!

Mit Jerusalem hängt die dritte erhaltende Kraft Israels zusammen, denn zu Jerusalem geschah etwas Unfassbares, nämlich die Erlösung, die buchstäbliche Erfüllung von Jesaja 53,4-5: «Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen … Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten.» Aber auch die vollkommene Erfüllung von 3. Mose 17,11 geschah in Jerusalem: «Des Leibes Leben ist im Blut, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, dass eure Seelen damit versöhnt werden. Denn das Blut ist die Versöhnung, weil das Leben in ihm ist.» Das ausgeschüttete göttliche Leben in Jesus Christus, durch Sein Blut, geschah zu Jerusalem am Kreuz von Golgatha. Mit dieser Tat hat Gott der Herr das himmlische und das irdische Jerusalem untrennbar zusammengefügt, ja, in Jerusalem wurden Himmel und Erde vereinigt.

Von Jerusalem aus strömt deshalb das Heil für die ganze Welt, denn das Heil kommt von den Juden, und in Jerusalem wird der Messias bald Sein Reich aufrichten! Kein Wunder, dass Satan durch die Völker wider Jerusalem tobt, dass alle Völker wider Jerusalem, und damit wider Israel, marschieren werden, und dass ihr Schnauben und Drohen immer heftiger wird. Aber gerade durch die Bedrohung der Existenz Israels wird Gott, der Herr, der Ewige, gelobt. So sagt es Psalm 76,11: «Denn der Zorn des Menschen wird dir zum Lobpreis, dass du dich zuletzt mit Zornesflammen gürtest.»

Damit sehen wir die vierte erhaltende Kraft Israels: Gottes bereits eingelöster Eid. Wir lesen in Hebräer 6,1314: «Denn als Gott Abraham verhiess, da er bei keinem Grösseren zu schwören hatte, schwur er bei sich selbst und sprach: Wahrlich, ich will dich segnen und vermehren.» So ging es durch die Jahrtausende hindurch. Jeder Priester wurde bei jedem Opfer, das er brachte, daran erinnert, dass Gott Seinen Eid einlösen wird. Die Frau Aarons, des ersten Hohenpriesters, hiess Elisabeth. Elisabeth heisst «Gott hat geschworen, Gott wird Seinen Eid einlösen». Dann kam Jesus und gab sich selbst, so wie Gott bei sich selbst geschworen hatte, denn Gott war in Christus. Was wir heute sehen, ist nichts anderes als die Entfaltung der bereits eingelösten Verheissungen Gottes in der Person Jesu Christi: Land und Volk Israel werden wiederhergestellt. Und dann kommt der Messias in grosser Kraft und Herrlichkeit, Er, der durch Sein eigen Blut, kraft des Eides Gottes, uns von unseren Sünden gereinigt hat. In diesem Licht wird die ganze Feindesmacht lächerlich und ohnmächtig und gereicht tatsächlich zur grösseren Herrlichkeit des Namens Gottes.
Damit haben wir die fünfte erhaltende Kraft: die bereits Geschichte gewordene Prophetie. Anders gesagt: Kein Sterblicher vermag sich gegen den sich immer schneller erfüllenden Ratschluss Gottes zu stemmen. Oder nochmals anders formuliert: Haben wir etwa je einen heranbrausenden Schnellzug anhalten sehen, weil ein Hündchen ihn anbellte? Israel hoffe auf den Herrn!

Die sechste erhaltende Kraft Israels ist sein Erstgeburtsrecht. Mose bekam in alter Zeit den Befehl: «Du sollst zu ihm (Pharao) sagen: So sagt der Herr: Israel ist mein erstgeborener Sohn; und ich gebiete dir, dass du meinen Sohn ziehen lassest, dass er mir diene» (2.Mo 4,22-23). In Jeremia 31,20 sagt der Herr so ergreifend und in zarter Liebe gegenüber Seinem Volk: «Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn und mein trautes Kind? Denn ich denke noch wohl daran, was ich ihm geredet habe; darum bricht mir mein Herz gegen ihn, dass ich mich seiner erbarmen muss, spricht der Herr.» Und Paulus betont in Römer 9,4 nachdrücklich: «Die da sind von Israel, welchen gehört die Kindschaft und die Herrlichkeit und der Bund und das Gesetz und der Gottesdienst und die Verheissungen.» Niemals und nie wird Gott, der Vater Israels, es zulassen, dass Seinem Sohn Israel der Garaus gemacht wird! Er sagt: «… denn wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an» (Sach 2,12).

Als Siebtes und Letztes haben wir die erhaltende Kraft Israels in der Herrlichkeit des Namens des Herrn. Würde Israel untergehen, so würde der Name des Herrn geschmäht und gelästert. Deshalb sagt Er zunächst so eindringlich und oft, dass Sein Name heilig ist, zum Beispiel in Hesekiel 36,23: «Denn ich will meinen grossen Namen, der vor den Heiden entheiligt ist, den ihr unter ihnen entheiligt habt, heilig machen.» Und in Kapitel 38,23 des gleichen Propheten sagt der Herr, dass Sein Name herrlich ist: «Also will ich dann herrlich, heilig und bekannt werden vor vielen Heiden, dass sie erfahren sollen, dass ich der Herr bin.» Welche Macht oder Supermacht der Erde vermag sich denn wider den Allmächtigen, den Gott und Vater Israels zu wehren?! Wie berechtigt ist die Frage von Psalm 2,1: «Warum toben die Heiden, und die Völker reden so vergeblich?»

Und Sie? Weshalb zögern Sie denn noch, diesem Gott, diesem mächtigen Herrn zu vertrauen? Er ist treu! Mit dem Eidschwur an Abraham hat Er auch Ihnen die Treue geschworen: «Getreu ist er, der euch ruft, er wird’s auch tun» (1.Thess 5,24). Ergeben Sie sich Ihm ganz!

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